Französische Revolution
Die Schreckensherrschaft von Robespierre
Der große Terror verbreitet Furcht und schrecken in der Stadt. Ohne Pause rasselt das Fallbeil der Guillotine nieder, allein in diesem Monat
werden mehr als 600 Totesurteile vollstreckt. Hingerichtet werden nicht etwa Feinde der Revolution, nein, es sind die Führer der Revolution
selbst, die das Schicksal der Guillotine ereilt.
Die Angst geht bei den Abgeordneten der französischen Nationalversammlung um. Jeder kann der nächste sein! Die Verantwortung für den Terror
trägt ein Mann mit tadellosen Lebenswandel. Es ist Maximilien Robespierre. Was will dieser Mann erreichen?
In einem Appell an die Nation, fordert er explizit in Frankreich eine größere Beteiligung der einfachen Leute an der Regierung. Schon bald
wird Robespierre zu denjenigen zählen, die die Interessen des Volks auf der politischen Bühne vertreten.
Der junge Abgeordnete verschafft sich schon bald Gehör. Zunächst ohne hervorgehobene Funktion in der Versammlung lassen ihn seine
fortschrittlichen Ideen und sein scharfer Verstand Zugang finden zu den führenden Köpfen des dritten Standes. Er setzt sich für ein
allgemeines und gleiches Wahlreicht, für die Demokratisierung von Armee und Beamtentum und Religionsfreiheit ein. Gleichzeitig kämpft er
gegen das Vetorecht des Königs, gegen Machtmissbrauch, gegen die Diskriminierung von Minderheiten.
Robespierre drängt auf eine Neuwahl einer gesetzebendern Versammlung, für die sich aber keiner der aktuellen Abgeordneten zur Wahl stellen
dürfe. Diese werden, so sein Kalkül, besser den Volkswillen für radikalere Formen repräsentieren. Doch ohne die Führenden Kopfe der Revolution
in ihren Reihen zerfällt die neue Versammlung schnell in streitende Gruppen. Als Vertreter der Stadt Paris, zieht Robespierre in den
Nationalkonvent und setzt sich an sich an die Spitze der radikalen Abgeordneten. Jetzt erreicht Robespierre, dass dem König der Prozess
gemacht wird. "Ludwig muss sterben, weil das Vaterland leben muss!", waren seine Worte.
Robespierre und die radikale Partei haben endgültig die Oberhand gewonnen und machen sich daran, ihre Macht zu festigen und aufzubauen. Sie
drängen die Führer der Girondisten aus dem Nationalkonvent und drücken eine republikanische Verfassung durch. Alle Gewalt geht nun von einer
Revolutionregierung aus, deren Machtzentrum schon bald das Komitee des Wohlfahrtsausschusses wird. Robespierre bringt diesen schnell unter
seine Kontrolle und versieht ihn mit immer weiter reichenden Machtbefugnissen. Ziel des wohlfahrtsausschusses ist die Verteidigung der
Revolution gegen innere Feinde. Sein Mittel ist der Terror der Guillotine. Seine Prinzipien sind unerschütterlich, einmal gefassten Überzeugungen,
bleibt er absolut treu. Seine Zeitgenossen nennen ihn deshalb auch den Unbestechlichen. Vor dem Konvent legt Robespierre seine politischen
und moralischen Grundsätze da.
Der Unmut über Robespierres Tugend und Terrorregime wächst. Am 10 Juni 1794 setzt er zum letzten mal eine Verschärfung des Terrors durch, nun
ist Verdächtigen das Recht genommen, sich vor den Revolutiontribunals zu verteidigen.
Am 28. Juli 1794 wird Robespierre hingerichtet und somit ist die Terrorherrschaft beendet.
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